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Kinderpflegerin / Kinderpfleger werden
Eine Ausbildung zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger ermöglicht zudem auch den Einsatz in weiteren Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, wie beispielsweise im Offenen Ganztag, in Freizeiteinrichtungen oder in stationären Einrichtungen.
Die Ausbildung ist sehr zukunftssicher. Der weitere U3-Ausbau, der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz im Ganztag und die demografische Entwicklung werden dafür sorgen, dass weiterhin ein kontinuierlich hoher Personalbedarf besteht. Und: Neue Technologien können, im Gegensatz zu vielen anderen Branchen, soziale Berufe nicht ersetzen.
Das Berufsfeld hat also Zukunft und wir brauchen engagiertes und motiviertes Fachpersonal, um unseren Kindern die bestmöglichen Rahmenbedingungen im Bereich der frühen Bildung und Betreuung bieten zu können!
Eine Finanzierung kann in der Ausbildung zur Kinderpflegerin/ zum Kinderpfleger über das BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) beantragt werden oder bei Umschülerinnen und Umschülern durch Bildungsgutscheine der Arbeitsagentur, da alle Berufsfachschulen der Kinderpflege an Berufskollegs in kommunaler Trägerschaft nach AZAV zertifiziert und als Umschulungsorte förderfähig sind.
Sie haben Interesse an der Ausbildung?
Staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger werden vorwiegend als Ergänzungskraft in den Gruppen eingesetzt, in denen ausschließlich überdreijährige Kinder bis zum Schuleintritt betreut werden. Sie werden aber auch in Gruppenformen eingesetzt, in denen Kinder unter drei Jahren betreut werden. Berufserfahrene (drei Jahre) Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger mit Fortbildungen im Umfang von 160 Zeitstunden werden verstärkt in der Arbeit mit Kindern unter drei Jahren eingesetzt. Wer die Ausbildung erfolgreich absolviert, kann zudem eine Weiterbildung zur/zum staatlich anerkannten Erzieherin/Erzieher beginnen.
Informationen zur Ausbildung als Kinderpflegerin und Kinderpfleger
1. Voraussetzungen
Sie benötigen mindestens einen Ersten Schulabschluss (Hauptschulabschluss nach Klasse 9) oder einen gleichwertigen Abschluss.
2. Ausbildungsformen
Konsekutive Ausbildung am Berufskolleg / an Berufsfachschulen
Grundsätzlich haben Sie in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, die Kinderpflegeausbildung an den Berufsfachschulen zu absolvieren. Der Bildungsgang dauert in der Regel zwei Jahre und ist vollzeitschulisch, Praktika im Umfang von mindestens 16 Wochen sind dabei integriert.
Schülerinnen und Schüler mit bestandener Berufsabschlussprüfung erhalten die Berechtigung, die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ bzw. „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ zu führen. Zudem ist der Erwerb des mittleren Schulabschlusses möglich.
Eine Liste der Berufskollegs, die diesen Bildungsgang anbieten, finden Sie hier.
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Praxisorientierte Ausbildung im der Berufsfachschule
Seit dem Schuljahr 2021/2022 kann die Ausbildung zur Staatlich geprüften Kinderpflegerin bzw. zum Staatlich geprüften Kinderpfleger auch in Form der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) durchgeführt werden. Die Regelungen der APO-BK gelten uneingeschränkt auch für die praxisintegrierte Ausbildung.
Berufsfachschulen, die die praxisintegrierte Ausbildungsform anbieten, verzahnen Theorie- und Praxisphasen in unterschiedlicher Art und Weise. Im Vergleich zur vollzeitschulischen Ausbildung fallen rund 220 Stunden weniger Unterricht in der Schule an. Diese Stunden werden in Form von „Unterricht am anderen Ort“ in die Praxis ausgegliedert und zu den ohnehin zu leistendem Praxisphasen addiert, d.h. die Schülerinnen und Schüler arbeiten durchgängig an zwei bis drei Tagen pro Woche in einer Kindertageseinrichtung, was in der Regel auch vergütet wird.
Schülerinnen und Schüler mit bestandener Berufsabschlussprüfung erhalten die Berechtigung, die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ bzw. „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ zu führen. Zudem ist der Erwerb des Mittleren Schulabschlusses möglich.
Neben einem Platz an einer Berufsfachschule wird zu Beginn der Ausbildung auch ein Arbeitsvertrag mit einer Einrichtung benötigt.
Eine Liste der Berufsfachschulen, die diesen Bildungsgang anbieten, finden Sie hier.
Offene Plätze von Einrichtungen, die Auszubildende zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger in praxisintegrierter Form aufnehmen, sind bequem über die Filterfunktion auf unserem Job-Portal zu finden.
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Externenprüfung
Neben der Möglichkeit, eine Ausbildung zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger an einer Fachschule zu absolvieren, gibt es in Nordrhein-Westfalen noch die Möglichkeit, eine „Externenprüfung“ zu absolvieren. Diese Prüfungen werden bei den Bezirksregierungen angeboten. Der erfolgreiche Abschluss der Externenprüfung berechtigt dazu, die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ bzw „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ zu führen.
Detaillierte Informationen finden Sie im Merkblatt Informationen zur Externenprüfung der Bezirksregierung Arnsberg.
Merkblatt Informationen zur Externenprüfung